instagram arrow-down
Simone & Micha

Neueste Beiträge

Letzte Kommentare

Mit dem Wohnwagen durch Kanada

Teil 2: Von Hope bis Lake Louise

Wie für die meisten Kanada-Reisenden, waren auch für uns die beiden großen Nationalparks Banff und Jasper ein „Must-See“. Türkisblaue Seen, Wälder so weit das Auge reicht – mehr „Postkartenmotiv“ geht eigentlich nicht.

Manning Provincial Park, Canada

Manning Provincial Park, Canada

Manning Provincial Park

Den Anfang unserer Route machte der verhältnismäßig kleine, aber schöne Manning Provincial Park. Hier haben wir auf halber Strecke angehalten und zu Fuß die Gegend erkundet. Für Wanderer muss es hier paradiesisch sein. Es gibt viele Wanderwege und man ist relativ ungestört von großen Touristengruppen und -bussen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall genügend Wasser und Proviant einzupacken, denn so ein Trail kann sich dann doch schon ganz schön in die Länge ziehen. Während man am Anfang noch dem ein oder anderen Wanderer begegnet, ist man irgendwann ziemlich allein auf weiter Flur. Das triggerte nach einer gewissen Zeit auch unsere Bären-Angst. Schlauerweise haben wir unser wahrscheinlich eh total nutzloses Bärenspray im Wohnmobil gelassen. So mussten wir die weniger elegante Art der Bärenvertreibung wählen – Krach machen.

Da wir durch den Unfall zuvor und die damit verbundene Straßensperrung unserer ursprünglichen Zeitplanung etwas hinterherhingen, haben wir Manning Park recht schnell hinter uns gelassen. Unser nächstes Übernachtungsziel war ein Campground direkt am Okanagan Lake in Summerland. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an vielen von den Waldbränden zerstörten Gebieten vorbei. Die Waldbrände 2017 gehören zu den schlimmsten seit vielen Jahren in der Gegend und der Anblick war wirklich krass.

Manning Provincial Park, Canada

Spaziergang durch den Park

Manning Provincial Park, Canada

All alone

Wildfires in BC, Canada

Waldbrände in British Columbia

Campen direkt am See

Am Campingplatz angekommen, haben wir uns direkt einen Platz in der ersten Reihe keine zwei Meter vom See entfernt, gesichert. Voller Enthusiasmus wurde der kleine Kugelgrill ausgepackt, den wir zuvor einem anderen Pärchen, das seine Abenteuerreise schon hinter sich hatte, abgekauft haben. Unser erster Grillversuch war dann leider doch nicht so erfolgreich, wie wir uns es ausgemalt haben, so dass wir das Grillgut im Camper zu ende garen mussten. Naja, wir sind ja noch Anfänger. Der Campingplatz ist ansonsten wirklich zu empfehlen und gehörte rückblickend mit zu den saubersten und schönsten unserer Reise.

Breakfast at the lake

Frühstück am See

Nach einem idyllischen Frühstück direkt am See ging es direkt weiter. Wir hatten ja einen straffen Zeitplan und wollten noch genügend Zeit in den Bergen haben. Apropos Berge. Wir hatten definitiv nicht die richtige Reisegarderobe dabei. Während es im Tal teilweise noch 30 Grad waren (im September), kühlte es immer mehr ab, je näher wir unserem Ziel in den Bergen kamen. Glücklicherweise haben sich zwei Sportleggins in meinen Koffer verirrt, die ich, als es richtig kalt wurde, unter meine Jeans ziehen konnte.

Lake at Blanket Creek Provincial Park

Badesee am Blanket Creek Provincial Park

Der letzte Zwischenstopp vor den Nationalparks fand dann in der Nähe des Goldgräberstädchens Revelstoke, im Blanket Creek Provincial Park statt. Nebensaison sei dank, waren wir mit ein paar anderen Reisenden fast die Einzigen und da es sich um einen Provincial Park handelte, waren auch die Preise (im Gegensatz zu kommerziellen Parks) sehr human. Die Kehrseite der Medaille hierbei ist allerdings auch, dass man nur sehr rudimentär ausgestattete Wasch- und Toilettenplätze vorfindet. Der Campingplatz besticht dafür allerdings durch einen hauseigenen Wasserfall und einen künstlich angelegten Badesee. Bestechen ist übrigens auch ein gutes -ha- Stichwort: Nie wieder auf der ganzen Reise wurden wir von so vielen Mücken attackiert wie hier. Die Pole-Position direkt am See hat halt nicht nur Vorteile.

Waterfall at Blanket Creek Provincial Park

Wasserfall im Blanket Creek Provincial Park

Hier haben wir übrigens auch den atemberaubendsten Sternenhimmel gesehen. Das Foto wird der Realität leider kaum gerecht.

Starry night in Canada

Sternenklare Nacht

Next Stop: Lake Louise

Viel haben wir im Vorfeld schon über diesen bekannten Ort gelesen. Ein türkisblauer See mitten in den Bergen, ein romantisches Hotel, Fotomotive noch und nöcher. Folgende Dinge waren uns hingegen nicht bewusst:

  1. In dieser Höhe ist es bereits richtig kalt,
  2. es gibt wirklich VIELE Touristenbusse, vornehmlich aus Asien, die hier anhalten,
  3. das Dorf hat sich komplett auf diese Zielgruppe eingeschossen, so dass es im Restaurant eine extra asiatische Karte gibt.

Leider haben wir für Lake Louise keinen Stellplatz reserviert, da es die Tage vorher ja auch ohne Reservierungen geklappt hat. So haben wir nur mit viel Glück noch einen Platz ohne „hook-ups“ bekommen. Das heißt, es gibt kein Wasser, kein Abwasser und vor allen Dingen keinen Strom. Ein Fehler, der uns nie wieder passieren würde. Hatten wir in den Nächten davor noch das Gefühl, im Spätsommer unterwegs zu sein, wurde es hier auf einmal empfindlich kalt. Durch die akute Brandgefahr war es uns auch untersagt, jegliche Art von Feuer zu machen. Also kein Grill, kein wärmendes Lagerfeuer und durch den fehlenden Strom auch keine Heizung über Nacht. Um uns aufzuwärmen und im Wlan-Bereich den nächsten Campingplatz vorzureservieren, spazierten wir ins Lake Louise Village. Hier gab es ein mittelmäßiges Abendbrot zwischen lauter asiatischen Touristen, die sich im Restaurant mit heißem Wasser ihre eigenen Suppen zubereiteten. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt.

Der nächste Tag, nach der wohl kältesten Nacht unseres Lebens, entschädigte uns allerdings wieder. Wir kamen recht früh am Lake Louise an und das Wetter war ein Traum. So verbrachten wir einen wunderschönen Tag an diesem malerischen Ort. Auch hier gibt es viele Wanderwege, die uns aber zu lang waren. Ebenfalls sehr schön ist das Fairmont Chateau Lake Louise, ein Luxushotel direkt am See, das ein bisschen an das Shining-Hotel erinnert.

Lake Louise without tourists

seltener Anblick – Lake Louise ohne Touristen

Lake Louise, Alberta

Endlich am Lake Louise

Hotel Fairmont Chateau, Lake Louise

Hotel Fairmont Chateau, Lake Louise

8 comment on “Mit dem Wohnwagen durch Kanada

  • Viola
    24. Februar 2018 | 10:30

    Oh ja, ich erinnere mich auch noch an den gut klingenden Tourstop “Badesee” im Okanagan. Ich bin gar nicht bis zum Wasser vorgedrungen, so zerstochen war ich schon auf dem Weg dahin 😉
    Bin gespannt auf Teil 3!

  • Lucie
    1. März 2018 | 17:28

    Liebe Simone, lieber Micha,

    ein toller Bericht, der mich so schnell wieder zu unserer Reise im letzten Jahr zurückgeworfen hat. Ich hoffe, bis zum nächsten Bericht dauert es nicht mehr so lange 🙂

    Viele Grüße aus Düsseldorf von
    Lucie (& Fabian, dem Pärchen, das Euch u.a. den Grill vermacht hat 😉 )

    • Simone & Micha
      1. März 2018 | 17:40

      Ach wie schön von euch zu hören! Ich schwelge auch immer noch in den Urlaubserinnerungen. So schnell wird das auch kein Urlaub toppen können. Aber ihr plant ja schon die nächste Kanada-Reise, oder? Liebe Grüße

      • Lucie
        1. März 2018 | 17:46

        Ja, wir heiraten im September und werden daher sehr wahrscheinlich “erst” im Juni 2019 für 4 Wochen mit dem Camper rumreisen. Diesmal aber erst nach Vancouver Island und dann in den Norden über Juneau nach Whitehorse 🙂 Aber nicht mehr mit Cruise! Wart ihr am Ende zufrieden mit Eurem Camper?

        LG

        • Simone & Micha
          1. März 2018 | 17:48

          Also für uns war der Camper vollkommen ausreichend, aber schon ziemlich in die Jahre gekommen und nicht so richtig komfortabel. Mit mehr Vorlauf und einem anderen Budget würden wir wahrscheinlich eher einen der “besseren” Vermieter ausprobieren.

          • Lucie
            1. März 2018 | 17:50

            So sieht der Plan auch bei uns aus. Wird wahrscheinlich Fraserway 🙂 Was steht denn bei Euch als nächstes an?

    • Simone & Micha
      1. März 2018 | 17:52

      Wir werden im September nach Japan reisen. Dann allerdings nicht mit dem Camper. 😉 Wird auf jeden Fall auch superspannend und ganz neu für uns sein.

    • Lucie
      1. März 2018 | 17:55

      Oh Toll!Dann bin ich auf einen Bericht gespannt 😉
      LG

Schreibe einen Kommentar
Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

*